Donnerstag, 17. August 2017

Die Subs Hinventrikel und Tara und ihre Sicht auf BDSM

Training of O
Nachdem im letzten Beitrag der DOM Darth Falbalus Rede und Antwort stand, kommen jetzt seine Subs Hinventrikel und Tara zu Wort. Hirnventrikel praktiziert seit 2,5 Jahren BDSM, Tara, mit langen Unterbrechungen, seit 11 Jahren.

IV: Wir fangen mal ganz entspannt an. Würdet ihr euch als sexuell aufgeschlossen betrachten?
Hirnventrikel: Mittlerweile schon, früher gab es für mich nur schwarz und  weiß, aber durch BDSM und meinen Herrn bin ich viel offener und toleranter geworden was andere Praktiken angeht und die verschiedenen Sichtweisen.
Tara: Ja, definitiv.

IV: Wie seid ihr zu BDSM gekommen?
Hirnventrikel: Ich habe mich vor 3 Jahren auf die Suche nach einem Dom  begeben. Klar hatte ich vorher schon mal die eine oder andere Fantasie, aber leider niemanden der meine Neigung geteilt hat.
Und mit Falbalus habe ich den Dom gefunden der mir mein Sub sein erst ermöglicht.
Tara: Bei mir gab es keinen bestimmten Auslöser, sexuelle Phantasien waren einfach schon immer mit dem Gefühl von Machtlosigkeit oder Schmerz verknüpft. Schon bei meinem Ersten Mal gab es Handfesseln.

IV: In eurer BDSM Zeit, wart ihr da immer Sub? Falls ja, hättet ihr Interesse auch mal die dominante Seite zu erforschen?
Hirnventrikel: Ich bin Sub und denke, das dies mein Ding ist. Interesse mal die Seiten zu wechseln besteht jedoch. Doch möchte ich das nicht mit meinem Herrn ausprobieren. Ich habe aber die Freiheit es mit einem anderen Mann auszuprobieren und ob das etwas für mich ist weiß ich nicht. Wir werden sehen was die Zeit bringt.
Tara: Bisher ja. Ich könnte mir vorstellen, irgendwann mal die andere Seite zu erkunden, aber nicht jetzt in dieser Lebensphase.


IV: BDSM in aller Munde. Dank oder trotz FSOG? / Eure Meinung zu FSOG?
Hirnventrikel: Ich denke schon, dass durch FSOG eine breite Masse von BDSM erfahren hat und auch ich gehöre dazu. Es ist nicht nur gutes in und an FSOG.
Grundsätzlich finde ich die Liebesgeschichte die dahinter steht schön. Denn welche Frau hätte nicht gerne den Millionär der gut aussieht und einem die Sterne vom Himmel holt. Aber als Dom ist die Figur Christian Grey gefährlich und gehört nicht in ein Spielzimmer sondern zu einem Psychotherapeuten. Und auch die Figur der Anastasia Steele ist für mein Empfinden zu naiv. Im realen Leben finde ich ist so eine Konstellation sehr gefährlich.
FSOG ist auf keinen Fall Einstiegsliteratur für BDSM.
Tara: Beides. Es ist ein Märchen für Erwachsene. Nett, aber unrealistisch und ich meine nicht "leider unrealistisch". Ich halte mich da an "50SOG ist nur romantisch, weil er reich ist. Würde er in einem Wohnwagen leben, wäre es eine Episode von Criminal Minds." Für mich endet die realistische Liebesgeschichte einfach bei der kaputten Psyche dieses Mannes und der Naivität seiner Geliebten. Aber es ist schön, dass sich dadurch mehr Menschen in diese sonst ja eher negativ besetzte Ecke der Erotik trauen.


IV: Könntet ihr euch vorstellen BDSM 24/7 zu leben?
Hirnventrikel: Für mich ist 24/7 jenseits von jeglicher Realität. Ich bin absolut Alltagsdominat und lebe mein Leben selbständig und selbstbestimmt.
Ich bin alleinerziehende Mutter und für mich ist es #Ausgründen nicht möglich meinem Herrn jeden Wunsch zu erfüllen. Ich würde es gerne mal für ein Wochenende ausprobieren um zu sehen wie es sich anfühlt und was es mit mir macht. Aber aus Dauer ist es für mich nicht praktizierbar.
Tara: Nein.

IV: Tauscht ihr euch mit anderen Subs aus?
Hirnventrikel: Manchmal schon aber eher selten. Ich tausche mich mit meiner besten Freundin aus die mich sehr gut kennt. Ich rede jedoch viel mit meinem Herrn. Denn wenn es Probleme gibt dann ist es für mich der beste Weg dies mit Ihm zu besprechen denn es betrifft ja schließlich ihn und mich.
Tara: Nicht gezielt über Sub-Themen.
Ich habe zweimal einen Sub-Stammtisch besucht, muss aber sagen, das war nicht so mein Ding.
Neulingen im BDSM-Bereich würde ich solche Gesprächsrunden empfehlen, weil es viele unterschiedliche Arten gibt, eine Beziehung zu einem Herrn zu führen und man dort von diesen verschiedenen Wegen erfährt.
Ich bin mir in meinem Sub-Sein sehr sicher, ich habe keine Zweifel, was das "Will ich das wirklich? Kann ich jemandem so sehr vertrauen?" angeht. Daher haben mir diese Stammtisch-Besuche nicht so viel gebracht.

IV: Habt ihr Lieblingsorte für BDSM?
Hirnventrikel: Den einen Lieblingsort gibt es für mich nicht. Ich liebe es genauso im Schlafzimmer des ER als auch auf diversen Veranstaltungen.
Tara: Die Wohnung meines Herrn ;) Und das Jumbo-Center in Dortmund, wo die Secret Night stattfindet.

IV: Schon mal eine Session abgebrochen weil es zu heftig wurde?
Hirnventrikel: Nein, das war bisher nicht erforderlich. Der ER kennt mich gut und passt immer auf mich auf.
Tara: Nicht aktiv von mir aus. Meine bisherigen Partner konnten mich immer so gut lesen, dass sie von alleine wussten, wann es zu viel wird.

IV: Glaubt ihr, jede Frau hat heimlich auch eine devote Seite?
Hirnventrikel: Das denke ich nicht. Ich denke jedoch das es viele Frauen gibt die BDSM ausprobieren möchten und es nicht können aus diversen Gründen.
Vielleicht weil ihnen der Partner dazu fehlt oder weil es ihnen nicht möglich ist Wünsche oder Phantasien in der Beziehung zu besprechen.
Tara: Nö, ich halte auch von diesen Geschlechter-Einteilungen gar nichts.

IV: Weiß euer privates Umfeld von eurer Neigung? Falls ja, wie steht es dazu?
Hirnventrikel: Also meine Kinder wissen es nicht, was glaube ich auch selbstverständlich ist. Meine beste Freundin weiß es natürlich und bewertet es nicht. Sie findet es toll das ich die Möglichkeit habe meine Wünsche auszuleben. Mein EX weiß es ebenfalls, bezeichnet es jedoch als HOBBY und jetzt wissen wir auch warum er mein EX ist. 
Tara: Meine Freunde wissen Bescheid. Ich erzähle manches und beantworte Fragen, wenn sie welche stellen. Sie reagieren da sehr offen, ich bin in meinem heutigen Freundkreis in keinster Weise auf Ablehnung gestoßen. Diese Erfahrung habe ich aber vor einigen Jahren machen dürfen, das war sehr unschön.
Meine Mutter hat ein wenig Ahnung, aber sie erfährt keine Details. Und es kamen auch bisher keine Fragen =D

IV: Es gibt ja den Circle Of Falbalus. Magst du uns erklären was es damit auf sich hat?
Hirnventrikel: Der Circle Of Falbalus ist ja nun eine Idee meines Herrn.
Und was es damit aus sich hat kann er wohl am besten erklären.
Tara: Mit diesem Circle bietet mein Herr, eben der besagte Falbalus, Subs die Möglichkeit, sich nach seinen Ideen ausbilden zu lassen. Dabei beschäftigt er sich sehr intensiv mit der jeweiligen Sub, geht auf ihre Bedürfnisse ein und passt die Ausbildung  mit ihren Herausforderungen an sie an. Es geht also nicht um die "klassische O" nach der Romanvorlage, bei der alle Frauen die gleiche Ausbildung erhalten und sich diesem fixen Bild anpassen müssen. Ich würde eher sagen, es geht um die Zufriedenheit beider Seiten.

IV: Thema Spielzeug: welche habt ihr, welche setzt ihr gerne ein?
Hirnventrikel: Mein Herr hat so einiges an Spielzeug und ich mag besonders die verschiedenen Flogger. Ich mag es auch wenn mein Herr seine Hand einsetzt und last but not least den Magic Wand. Tara: Das BDSM-Spielzeug, die Schlagwerkzeuge, befinden sich bei meinem Herrn und werden in der Regel auch nur von ihm verwendet. Ich habe nur eine kleine Peitsche für Hausaufgaben in meinem Besitz.
Wenn es um die "normale" Selbstbefriedigung geht:
Ich habe eine Auswahl von Dildos und Vibratoren, ich habe Wäscheklammern, Seile, Plugs, Klammern und Nadeln.
In erster Linie sind es zwei Vibratoren, die auch direkt im Nachtkästchen neben dem Bett wohnen =D Für den BDSM-Touch in der Autoerotik greife ich gerne zu Klammern und Plugs.